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Health Science: Raum für exzellente Forschung

„Wissenschaft für und mit der Gesellschaft“ – so lässt sich das Ziel der drei neuen Ludwig Boltzmann Institute (LBI) umschreiben, die kürzlich ins Leben gerufen wurden.

Die neuen Institute werden maßgeblich zur Entwicklung innovativer Therapien für die komplexen Herausforderungen der modernen Medizin beitragen und den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern. Die Arbeit in den Ludwig Boltzmann Instituten erfolgt in einer Partnerschaft zwischen forschungs- und anwendungsorientierten Organisationen. Das Konsortium besteht aus einer Host-Institution, das können zum Beispiel Universitäten, Privatuniversitäten oder außeruniversitäre Forschungsorganisationen sein, Partnerorganisationen und Netzwerkpartnern. Das Budget der neuen LBI beträgt maximal 1,5 Millionen Euro pro Jahr, das zu 80 % von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und zu 20 % von den Partnerorganisationen finanziert wird. Die Institute werden innerhalb einer Host-Institution eingerichtet und von der LBG verwaltet. Die Laufzeit ist auf sieben Jahre angelegt – mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere drei Jahre.

Vertrauen in die Wissenschaft

Mit dem LBI für Wissenschaftsvermittlung und Pandemievorsorge (Science Outreach and Pandemic Preparedness – LBI-SOAP) gelang es der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, einen international renommierten Wissenschafter zurück nach Österreich zu holen. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Florian Krammer wird sich das LBI-SOAP auf die Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Vorbereitung auf potenzielle Pandemien konzentrieren. Ziel ist es, die Öffentlichkeit über aktuelle Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Gesundheit aufzuklären und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu fördern. Damit verbunden ist das Ziel, das Vertrauen in die Forschung und die positive Einstellung zur Wissenschaft zu steigern. Das LBI-SOAP ist an der Medizinischen Universität Wien angesiedelt und wird Projekte in Kollaboration mit zwei Partnerorganisationen durchführen: mit der Stadt Wien und der Gesundheit Österreich GmbH sowie den drei Netzwerkpartnern Citizen Science Network Austria, Open Science und der Universität Wien.

Personalisierte Therapien

Mit der steigenden Lebenserwartung der Weltbevölkerung wächst auch die Häufigkeit der chronischen Erkrankungen und damit der Bedarf an effektiven, zielgerichteten und vor allem gut verträglichen Therapiemöglichkeiten. Viele Erkrankungen, vor allem im zunehmenden Lebensalter, sind derzeit mit traditionellen Wirkstoffprinzipien immer noch unzureichend behandelbar.
Das Ludwig Boltzmann Institut für Nanovesikuläre Präzisionsmedizin (LBI-NVPM) verfolgt die Mission, völlig neuartige Therapien zu entwickeln, die ein körpereigenes zelluläres Kommunikations- und Transportsystem im Nanomaßstab ausnutzen und dabei hocheffektive, schonende und zielgerichtete Behandlungsstrategien ermöglichen. In enger und interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen biomedizinischer Forschung und internationalen Partnern aus Klinik und unter Einbindung von Experten aus der Pharma- und Lebensmittelindustrie, regulatorischen Behörden, Patientenorganisationen, Ärzten und medizinischem Pflegepersonal sowie betroffenen Zielgruppen aus der Bevölkerung wird dabei an Lösungen für den gesamten Prozess von der Herstellung bis hin zur Zulassung, Anwendung und breiten Öffentlichkeitsakzeptanz geforscht, um die Entwicklung von nanovesikulären Präzisionstherapien zu beschleunigen und bestmöglich zum Einsatz zu bringen. Das LBI-NVPM ist an der Paris Lodron Universität Salzburg angesiedelt und wird von Univ.-Prof. Dr. Nicole Meisner-Kober geleitet.  

Personalisierte Diagnose

Der menschliche Körper besteht aus einer großen Vielfalt an Bauteilen, die auf verschiedenen Ebenen wechselwirken: von Proteinen, die innerhalb der Zelle miteinander interagieren, bis hin zu Organen, die untereinander kommunizieren. Das Ludwig Boltzmann Institut für Netzwerkmedizin (LBI-NetMed) sucht nach neuen Ansätzen, die Architektur dieses hochkomplexen Netzwerks zu entschlüsseln, um besser zu verstehen, wie Störungen in diesem System Erkrankungen verursachen. Ziel der Grundlagenforschung am LBI-NetMed ist die praktische Anwendung in der Medizin. So sollen grundlegende Erkenntnisse über die molekularen Netzwerke im menschlichen Körper ganz neue Ansätze liefern, um Diagnose, Behandlung und Prävention verschiedenster Erkrankungen präziser auf individuelle Patienten zuschneiden zu können. Das neue LBI leistet damit einen wichtigen Beitrag – nicht nur zum grundlegenden Verständnis des menschlichen Körpers und seiner Erkrankungen, sondern auch zur Verbesserung der Patientenversorgung weltweit. Geleitet wird das LBI-NetMed von Univ.-Prof. Dr. Jörg Menche an der Universität Wien. rh

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v. l.: Mag. Barbara Weitgruber (Sektionschefin im BMBWF); Mag. Marisa Radatz, Geschäftsführerin LBG, Univ.-Prof. Dr. Freyja-Maria Smolle-Jüttner (Präsidentin LBG), Univ.-Prof. Nicole Meisner-Kober, PhD, Leitung LBI für Nanovesikuläre Präzisionsmedizin, DI Dr. Elvira Welzig, MSc, Geschäftsführerin LBG, Univ.-Prof. Dr. Jörg Menche, Leitung LBI für Netzwerkmedizin, Univ.-Prof. Dr. Florian Krammer, Leitung LBI für Wissenschaftsvermittlung und Pandemievorsorge© Julia Dragosits