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Gründung: Was externe Berater für Sie leisten können

PROMOTION / Raus aus dem Spital, rein in die Ordination – das ist der Traum vieler junger Mediziner. Doch wer sich selbstständig macht, muss sich bewusst sein, dass künftig die Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes „selbst“ und „ständig“ wartet.

Dr. Florian Mölzer, Arzt für Allgemeinmedizin: „Es braucht die richtigen Partner zur Gründung.“

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist mit Sicherheit eine gute Mischung aus spannend, herausfordernd und im wahrsten Sinne des Wortes „lebensverändernd“. Im Moment der Entscheidung werden die Weichen sowohl für die private als auch die berufliche Zukunft neu gestellt. Das finanzielle und unternehmerische Risiko ist groß, denn auch wenn die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen hoch ist, heißt das noch lange nicht, dass ein guter Arzt auch ein guter Unternehmer sein wird.

Gründung und der Faktor Zeit

Rund um die Uhr 100 % im Einsatz zu sein ist gerade für Notärzte übliches „Tagesgeschäft“. Dennoch ist der Aufwand mit der Gründung und dem Betrieb einer Ordination dann doch nicht vergleichbar, wie Dr. Florian Mölzer weiß. Der Arzt für Allgemeinmedizin hat mit seinen Kollegen Dr. Florin Oprescu und Dr. Moritz Rauch auf der Notaufnahme in der Klinik Ottakring gearbeitet. Gemeinsam hatten sie vor etwa zwei Jahren die Idee, eine „Notaufnahme light“ im extramuralen Bereich zu gründen. „Es gibt so viele Patientinnen und Patienten, die gar nicht in ein Spital gehören, weil sie im niedergelassenen Setting beim Hausarzt oder beim Kinderarzt ebenso gut und ressourcenschonender versorgt werden könnten“, waren sich die drei über ihre Pläne auch rasch einig.

Der Hype rund um die Gründung von Primärversorgungszentren (PVE) kam den Ärzten gerade gelegen. Zudem war Mölzer auch noch engagierter Eventveranstalter zu Themen wie Praxisgründung und Karriere abseits vom Spital. Die Entscheidung, das Gehörte auch selbst umzusetzen, war daher rasch gefallen. Von der Absage bei der ersten Bewerbung um eine PVE ließen sich die drei nicht entmutigen. „Wir haben uns noch einmal beworben, wurden dann erstgereiht und haben parallel schon begonnen, eine Immobilie zu suchen“, erinnert sich Mölzer. Und das ist noch gar nicht so lange her, denn von der Ausschreibung bis zur Eröffnung vergingen kaum einmal neun Monate. Dass es eine „schwere Geburt“ war, möchte Mölzer dennoch nicht behaupten: „Mit den richtigen Partnern haben wir den Prozess in Rekordzeit über die Bühne gebracht.“ Das war den Gründern auch wichtig, denn Kosten – etwa für die angemietete Immobilie – laufen auch, wenn das PVE noch nicht läuft. Er selbst und seine Kollegen haben bis zur Eröffnung Vollzeit im Spital sowie beim Ärztefunkdienst gearbeitet. „Das war für uns alle eine herausfordernde Zeit, die dank großer Unterstützung unserer Familien gemeistert werden konnte“, so Mölzer heute rückblickend.

So passt auch die „Financial Health“

Rechtzeitig zu beginnen und ausreichend Zeit einzuplanen sind die wichtigsten Tipps, die auch Martin Reiter, Leiter der Abteilung Freie Berufe bei der Erste Bank und Sparkasse, an Gründer weitergeben möchte. Er ortet derzeit eine wahre Goldgräberstimmung bei Ordinationsgründungen, warnt aber auch davor, das Wagnis im Alleingang zu starten. „Als Finanzpartner haben wir schon viele Gründungen erfolgreich begleitet, sodass wir auch genau wissen, wo Stolpersteine liegen könnten. Ärzte sparen sich viel Zeit und auch Geld, wenn sie aus den Fehlern anderer lernen und das Know-how unserer Finanzexperten nutzen können.“ Gut durchdachte Gesellschaftsformen sind ebenso wichtig wie abgestimmte Verträge und Finanzpläne. „Ein Kredit ist nicht einfach ein Kredit“, bringt es Reiter auf den Punkt. Laufzeiten müssen berücksichtigt werden, Fördertöpfe gilt es auszuschöpfen und manchmal ist Leasing die bessere Option bei der Anschaffung von Ordinationsausstattung. „Damit die Liquidität erhalten bleibt, gibt es gerade unter der aktuellen Zinsentwicklung viele Optionen, die wir gemeinsam mit den Ärzten ausloten können“, sagt der Finanzexperte. So kann zum Beispiel eine Zwischenfinanzierung mit einer kurzen Laufzeit bis zum Einlangen einer Förderung eine gute Möglichkeit sein. „Ärzte müssen für ihre Patienten da sein, wir kümmern uns um die finanzielle Gesundheit der Ordination von Anfang an und auch später im laufenden Betrieb“, betont Reiter.

Aller Anfang ist nicht immer schwer

Ein Businessplan mit umfassenden Plandaten muss auf jeden Fall erstellt werden, denn ohne Finanzplan gibt es keine Finanzierung oder Förderung. „Branchenexperten können dazu wertvolle und aussagekräftige Benchmarks zur Verfügung stellen“, betont Mölzer. Dabei ist Unternehmensführung bekanntlich kein Kerngeschäft eines Mediziners. „Ich habe zwar auch eine Ausbildung im Gesundheitsmanagement, die mir geholfen hat, aber die Gespräche mit Finanz-, Rechts- und Steuerexperten haben uns gezeigt, was wir alles nicht bedacht hätten. Wir haben im Prozess extrem viel Know-how aufgebaut, das auch im laufenden Betrieb immer wichtig bleiben wird“, sagt Mölzer. Er hat „jede Zahl“ des Unternehmens im Kopf – und das ist gut so, denn mit der Gründung ist die Herausforderung längst nicht zu Ende. Finanz-, Personal- und natürlich das Patientenmanagement begleiten die Ärzte ein Firmenleben lang und machen sie Schritt für Schritt zu immer besseren Unternehmern. Auch wenn es jetzt keine Nacht- oder Wochenenddienste gibt, leichter ist es nicht automatisch geworden: „Es ist ein Irrglaube, dass außerhalb des Spitals weniger Leistungsdruck herrscht. Im Gegenteil, man hat als Selbstständiger den Kopf nie wirklich frei von Gedanken und Sorgen um das Unternehmen: Kredite laufen, Mitarbeiter werden krank oder es kommen vielleicht nicht so viele Patienten, wie man prognostiziert hat. Für diese mentalen Belastungen ist sicher nicht jeder gleich gut geeignet.“ Anwalt, Steuerberater und Bank sind in der Phase die wichtigsten Unterstützer gewesen und hier hat er auch gleich wichtige Tipps für Gründer parat: „Würde ich noch einmal gründen, so würde ich dem Projekt mehr Zeit geben. Auf jeden Fall lohnt es sich, mit Experten zusammenzuarbeiten, die Erfahrungen im Gesundheitswesen haben.“ Sowohl die Steuerberatungskanzlei Medplan als auch die Erste Bank als Finanzexperten waren daher die passenden Partner für das Projekt „medloft“ (medloft.at), das PVE im 5. Wiener Gemeindebezirk.

Ärzte-Info

Erste Bank und Sparkasse
Martin Reiter
Leiter Freie Berufe
Tel.: 050100 622922
martin.reiter@~@erstebank.at

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Dr. Florian Mölzer, Arzt für Allgemeinmedizin© ZVG
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Martin Reiter, Leiter Freie Berufe bei der Erste Bank