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Covidimpfung und Kinderwunsch

Fachgesellschaften raten schwangeren Frauen – nach Aufklärung und Wunsch – klar zu einer Covidimpfung: Der mRNA-Impfstoff hat nach aktuellem Stand keine Auswirkungen auf die Kinderwunschplanung oder Fertilität.

Fachgesellschaften raten schwangeren Frauen – nach Aufklärung und Wunsch – klar zu einer Covidimpfung: Der mRNA-Impfstoff hat nach aktuellem Stand keine Auswirkungen auf die Kinderwunschplanung oder Fertilität.

Für schwangere Frauen, die einem erhöhten Risiko einer Covid-ansteckung ausgesetzt sind, spricht sich Univ.-Prof. Dr. Andreas Obruca, Präsident der österreichischen IVF-Gesellschaft, für eine Impfung aus. Der mRNA-Impfstoff stellt nach aktueller Datenlage kein erhöhtes Risiko für schwangere Frauen und den Fetus dar, da er kein lebendes Virus enthält. Studien dazu konnten an Schwangeren allerdings noch nicht durchgeführt werden. Aufgrund der Erkenntnisse bisheriger Forschungen zu Totimpfstoffen geht man jedoch davon aus, dass kein erhöhtes Risiko für Infertilität, Abortus im ersten oder zweiten Trimenon, Totgeburt oder kongenitale Anomalien durch die mRNA-Impfung besteht.

„Die Entscheidung über eine Impfung sollte anhand der Risikofaktoren getroffen werden, da der Verlauf einer Coviderkrankung bei Schwangeren oft schwerer ausfällt und das Risiko einer Frühgeburt steigt“, empfiehlt Obruca und rät vor allem Frauen in einer Kinderwunschbehandlung, aber auch schwangeren Frauen nach entsprechender Aufklärung zu einer Impfung.

Impfempfehlung auch bei geplanter oder Früh-Schwangerschaft

Personen, die eine Schwangerschaft planen, rät Obruca: „Für alle Paare, die am Beginn der Kinderwunschreise stehen oder sich bereits mitten im Prozess befinden, gibt es keinen Grund zur Ablehnung der Impfung. Eine IVF-Behandlung kann unmittelbar nach der zweiten Teilimpfung starten.“ Tritt eine Schwangerschaft zwischen den Teilimpfungen ein, kann die zweite Impfung auch wie vorgesehen durchgeführt werden. Im Rahmen der Studien zur Impfstoffentwicklung wurden auch Frauen nach Impfung schwanger, und zwar ohne negative Auswirkungen auf die Schwangerschaft.

Mindestens genauso wichtig ist aber auch die Impfung des eigenen Partners sowie von engen Kontaktpersonen. Dadurch kann vor allem bei schwangeren Frauen, die (noch) nicht geimpft sind, das Risiko einer Covidinfektion minimiert werden. Gerade bei Männern hält sich das Gerücht einer möglichen Verschlechterung der Samenqualität durch die Impfung. „Aufgund des Mechanismus der mRNA-Impfstoffe ist damit überhaupt nicht zu rechnen“, meint Obruca. Um auch diesbezüglich valide Daten zu haben, wird dennoch derzeit zu diesem Thema eine Studie am Kinderwunschzentrum an der Wien etabliert. rh

Informationen

Mehr zum Thema und die gesamten Guidelines auf: www.kinderwunschzentrum.at/fileadmin/user_upload/Downloads/KadW_Fachinformation_0121_COVID-Impfung.pdf

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Univ.-Prof. Dr. Andreas Obruca, Präsident der österreichischen IVF-Gesellschaft.