Spitalsumfrage: Öffentliches Gesundheitssystem als Arbeitgeber wird unattraktiver
„Besser wird es nicht“ – so lautet die ernüchternde Bilanz des dritten Teils einer großen, mehrteiligen Wiener Spitalsumfrage.

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Dr. Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien. Foto: ÄKW
„Zwei Drittel der befragten Ärzte denken regelmäßig an Kündigung. Wenn die Wiener Stadtregierung jetzt nicht handelt, stehen unsere Spitäler bald leer“, kommentiert
Dr. Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, die Ergebnisse. „Die negative Stimmung ist offensichtlich, wenn es um die Zukunft der angestellten Ärzte geht. So gut wie niemand erwartet eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen oder der Arbeitsbelastung. Im Gegenteil: In etwa die Hälfte der Befragten erwartet sogar eine Verschlechterung im nächsten Jahr.
Die Ergebnisse im Detail: 91 % der befragten Spitalsärzte erwarten, dass sich die Arbeitsbelastung künftig nicht verbessert, 55 % erwarten sogar eine noch höhere Arbeitsbelastung. 90 % sehen für die Zukunft keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, 48 % erwarten gar eine weitere Verschlechterung. 90 % der Befragten verstehen, dass Pflegekräfte in Wiens Spitälern kündigen. 88 % verstehen, dass in Wiens Spitälern Ärzte kündigen und das Spital verlassen.
Öffentliches Gesundheitssystem wird zunehmend unattraktiver
„Jeder Arbeitgeber, dem von seinen Mitarbeitern ein so verheerendes Zeugnis ausgestellt wird, muss sich überlegen, was er tun kann, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu heben beziehungsweise die Beschäftigten zu halten“, so Ferenci. Wenn man sich ansehe, wohin die Befragten wechseln wollen, werde zudem deutlich, was die Ärztekammer seit Jahren kritisiert: „Das öffentliche Gesundheitssystem wird für die Beschäftigten zunehmend unattraktiver. Die Fließbandabfertigung entspricht nicht dem medizinischen Versorgungs- und Behandlungsanspruch“, ist Ferenci überzeugt und ergänzt: „Mehr Zeit für die Patienten wünschen sich fast alle Beschäftigten im Gesundheitswesen. Das ist auch eine Notwendigkeit im Sinne der Patientensicherheit.“ rh
Wohin Ärzte wechseln wollen
48 % denken an eine Zukunft als niedergelassener Wahlarzt
30 % wollen sogar die Branche wechseln.
23 % überlegen, in ein anderes Bundesland oder ins Ausland zu gehen.
22 % denken an ein Leben als niedergelassener Kassenarzt.

Medizinische Leitung für die Interdisziplinäre Tagesklinik (m/w/d)
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt GmbH; 7000 Eisenstadt
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FACHARZT (m/w/d) FÜR INNERE MEDIZIN
TAUERNKLINIKEN GmbH; 5700 Zell am See
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Oberärztin/-arzt Kinder- und Jugendpsychiatrie
Landeskrankenhaus Hall / Tirol Kliniken; 6060 Hall in Tirol
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Fachärztin/-arzt für Anästhesie und Intensivmedizin
Universitätsklinikum Krems / NÖ Landesgesundheitsagentur; 3500 Krems an der Donau


